Der SC Magdeburg könnte vor großen Wochen stehen. Am Sonntag gewann der Traditionsklub vor fast 20.000 Zuschauern in Köln den DHB-Pokal. In der LIQUI MOLY HBL buhlt die Truppe von Trainer Bennet Wiegert mit den Füchsen Berlin um die deutsche Meisterschaft. Es wäre der dritte Bundesliga-Titel nach 2001 und 2022. Und auch in der EHF Champions League ist noch alles drin. Am nächsten und am übernächsten Wochenende geht es im Viertelfinale gegen KS Kielce um den Einzug ins europäische Final Four, das am 8. und 9. Juni im Köln ausgetragen wird. In jedem Fall zählt der SC Magdeburg wieder zu den ganz großen Adressen im internationalen Vereinshandball. Jahrelang ging es Stück für Stück voran, ehe die deutsche Meisterschaft 2022 den ganz großen Durchbruch brachte. Und der Triumph in der EHF Champions League war im letzten Jahr eine besondere Krönung. Den IHF Super Globe, so etwas wie die Vereinsweltmeisterschaft, nahm der SCM im November sogar zum dritten Mal in Folge mit aus Saudi-Arabien. „Wir zählen zu den Favoriten, wir sind die Gejagten“, weiß Bennet Wiegert. „Das haben wir uns durch konstante Leistungen erarbeitet, aber am Ende zählt nur die Tabelle.“
Top-Leute auf jeder Position
Der SCM musste seinen erfolgreichen Kader im letzten Sommer nicht groß umbauen. Der slowenische Rückraumakteur Marko Bezjak kehrte nach zehn Jahren im SCM-Trikot zurück auf den Balkan, wurde aber mit Felix Claar mehr als adäquat ersetzt. Der schwedische Spielmacher ist international erprobt. Positionskollegen sind zwei Isländer: Gisli Kristjansson wurde zum „Handballer des Jahres 2023“ gekürt, laborierte zu Beginn der Saison allerdings an einer Schulter-Blessur. Als Vertretung wurde deshalb Landsmann Janus Smarason kurzfristig aus Kolstad nachverpflichtet. Ein weiterer Isländer glänzt im rechten Rückraum: Omar Ingi Magnusson. In Albin Lagergren erhielt er ein neues starkes Backup. Kay Smits wechselte bekanntlich zur SG. Auch auf den anderen Positionen ist der SCM überragend besetzt. Der Däne Magnus Saugstrup ist für viele der beste Kreisläufer der Welt, Tim Hornke und Lukas Mertens bilden eine exzellente deutsche Flügelzange, und Michael Damgaard ist eine Trumpfkarte im linken Rückraum. Kummer bereitete zuletzt die Torhüter-Position. Nikola Portner wurde nach einer positiven Doping-Probe vorläufig suspendiert. Der Schwede Mikael Aggefors, der im Sommer eigentlich mit 39 Jahren seine Karriere beendet hatte, hilft die nächsten Wochen aus. Erste Wahl zwischen den Pfosten wird aber der Spanier Sergey Hernandez sein.