MT Melsungen – die zweite Auflage

- SG bereitete sich sorgfältig auf das Pokal-Halbfinale vor

Der Countdown läuft. Nur noch einmal schlafen – und das REWE Final 4 von Köln beginnt. Während die Fans spekulieren und tippen, wer am Ende die Nase vorn haben wird, und die Veranstalter die letzten Vorbereitung in der zwei Mal mit 20.000 Zuschauern ausverkauften Lanxess-Arena treffen, reisen die Mannschaften an.

Die SG befindet sich bereits auf Kurs nach Köln. Um acht Uhr morgens startete der Bus an der Handewitter Wikinghalle, um die Spieler und den Stab nach Hamburg-Dammtor zu bringen. Dort erfolgt der Umstieg in den Zug. Die Gedanken schweifen schon an den Rhein. „Das wird eine mentale Sache“, glaubt Kevin Møller. „Es geht darum die richtige Spannung zu finden, damit wir nicht zu heiß sein werden und alle Absprachen vergessen, aber man darf auch nicht zu locker sein.“ Sein Coach hat den Fokus komplett auf den Samstag gesetzt. Deshalb hat sich Nicolej Krickau das 25:25-Remis bei der MT Melsungen noch mehrfach angesehen und ausgewertet. „Wir können einige Dinge verändern“, sagt er mit großer Zuversicht in seinen Worten. „Wir haben uns im Angriff nicht so gut an das Spielkonzept gehalten, auch der Rhythmus war nicht optimal. Was dem Laien schon auffiel: Das Torwart-Duell ging klar nach Melsungen. Nebojsa Simic brachte es auf 20 Paraden. Droht eine Wiederholung? „Beim REWE Final 4 kann jeder der Torhüter zum entscheiden Faktor werden“, meint Nicolej Krickau, weiß aber auch: „Wir können es den gegnerischen Keepern noch schwerer machen, in dem wir bessere Chancen kreieren.“

Trainingsbetrieb und Personallage
In dieser Woche trainierte die SG viel und rege – aber nicht besonders intensiv. Es ging hauptsächlich um die Taktik. Personell könnte der Kader fast komplett sein. Lediglich für Kay Smits kommt das REWE Final 4 nach seiner Herzmuskelentzündung noch zu früh. Wesentlich besser sieht es für Emil Jakobsen, der an einer Bauchmuskel-Zerrung laborierte, und für Jim Gottfridsson aus. Der Schwede hatte in Kassel einen Schlag aufs Knie bekommen. Mit nach Köln kommt auch Youngster Oskar Czertowicz. Alle zusammen wollen im zweiten Anlauf gegen die MT Melsungen nun einen Sieg einfahren. „Das wird ein komplett anderes Spiel, da wir auf neutralem Boden spielen werden und es um alles oder nichts gehen wird“, meint Kevin Møller. Der Keeper war schon 2015 dabei, als die SG letztmals den DHB-Pokal errang. Ebenso Jim Gottfridsson. Gegen ein neues ruhmreiches Pokal-Kapitel hätte im hohen Norden niemand etwas einzuwenden.