Ihre 25. Bundesliga-Saison hatte sich die HSG Wetzlar ganz anders vorgestellt. Bis in den Juni hinein musste sie um den Klassenerhalt bangen. Die historisch schlechte Ausbeute von nur 17 Punkten, eine eklatante Heimschwäche und ein kleines Trainer-Karussell prägten die Spielzeit. Klare Platzierungen werden in Mittelhessen nicht als Saisonziel ausgegeben, der Klassenerhalt soll aber möglichst frühzeitig sichergestellt werden. Im Moment sieht es gut aus. Mit Frank Carstens, dessen Vertrag bei GWD Minden nicht mehr verlängert worden war, scheint auf der Bank wieder Ruhe eingekehrt zu sein. „Es geht einfach darum, den Leistungs-Korridor schmaler zu halten“, erklärt der neue Coach. „Wenn uns das gelingt, werden wir sehen, wie sich das in der Platzierung niederschlägt“. Der 52-Jährige legte in der Vorbereitung viel Wert auf teambildende Maßnahmen.
Besonders im Fokus: der linke Rückraum und Rechtsaußen
Der Kader hat sich nicht gravierend verändert. Lediglich die Kreisläufer-Position erwies sich als größere Baustelle. Dort sind der Däne Rasmus Meyer Ejlersen und der Bosnier Vladimir Vranjes, der zuletzt mit der Benfica Lissabon in der Campushalle vorstellig wurde, die neuen Gesichter. Mit dem Serben Nemanja Zelenovic unterschrieb auch ein erfahrener Linkshänder bei der HSG. Im rechten Rückraum agiert zudem der Montenegriner Stefan Cavor, der der SG Flensburg-Handewitt schon öfter das Leben schwer gemacht hatte. Die beiden gefährlichsten Torschützen der Wetzlarer kommen aus der Schweiz und Slowenien: der Halblinke Lenny Rubin und der Rechtsaußen Domen Novak. Vor wenigen Tagen waren die Mittelhessen noch einmal auf dem Transfermarkt tätig geworden. Nachdem es den Mazedonier Filip Kuzmanovski zurück in die Heimat gezogen hatte, fand sich beim schwedischen Erstligisten Alingsås HK Ersatz. Der Däne Mathias Mark Pedersen soll Magnus Fredriksen auf der Spielmacher-Position unterstützen. Fest steht bereits, dass der Halblinke Hendrik Wagner in der nächsten Serie seine Tore für den TBV Lemgo werfen wird.